Ein Gestaltungsbeirat soll es richten

Gilching (18. April 2018) – Mit ihrem Antrag, die geforderten Stellplätzte von 107 auf 81 beim geplanten Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Römer-/Rathausstraße zu reduzieren, sorgte die Raiffeisenbank Gilching allgemein für Kritik. Zumal die Parkplatz-Situation im Zentrum generell schwierig ist und das neue Gebäude wegen Kunden orientierter Einrichtungen wie Supermarkt, Apotheke, Radiologie und Arztpraxen für viel Publikumsverkehr sorgen wird. Wie berichtet, wurde der Antrag in der Sitzung des Bauausschusses einstimmig abgelehnt. Für Entsetzen aber sorgte außerdem die erstmals vorgestellte Planung. Anstelle der ursprünglich offerierten transparenten Schaufenstergestaltung des künftigen Supermarktes ist nun neu an dieser exponierten Stelle ein Lager mit einer geschlossenen Hauswand vorgesehen. Insbesondere Paul Vogl (CSU) monierte, die Bank habe „nicht mit offenen Karten gespielt“.  Vogl: „Es fanden im Vorfeld ausführliche Diskussionen und 20 Bürgerdialoge zum Thema Ortsentwicklung statt. Die einen waren für einen Supermarkt an dieser Stelle, andere waren dagegen. Als wir den ersten Plan sahen, waren wir begeistert von der Transparenz und der offenen Schaufenstergestaltung. Jetzt aber sind wir weit davon entfernt, von dem, was wir haben wollten.“ Um eine eklatante Fehlplanung im Zentrum zu verhindern, soll nun auf Vorschlag von Bauamtsleiter Max Huber ein „temporärer Gestaltungsbeirat“ eingeschaltet werden. Ein Gremium, das unabhängig von eigenen Interessen bei der städtebaulichen Entwicklung behilflich ist, erklärt der Experte. „Diesem Gremium kommt immer mehr Bedeutung zu, damit eine Gemeinde sowohl als Wirtschaftsstandort aber vor allen Dingen auch als Heimat attraktiv bleibt.“ Ziel sei, Neubauten, aber auch Um- und Erweiterungsbauten, städtebaulich und architektonisch so zu gestalten, dass nicht nur der Bauherr zufrieden ist, sondern dass sich das Projekt auch in ihre jeweilige Umgebung einfügt und dazu beiträgt, den Standort aufzuwerten. „Wie sich der Gestaltungsbeirat letztendlich zusammensetzt, dazu berät das Referat Vergabe und Wettbewerb der Bayerischen Architektenkammer kostenlos“, betont Huber. Uli Singer