Auf Gautinger Flur soll ein Heizwerk für Erdwärme

Gilching (16. November 2016) – Bei der Suche nach Erdwärme auf Gautinger Flur wird Gilching mit an einem Strang ziehen. Zumindest soll aus der Nachbargemeinde kein Protest kommen. Lediglich Grünen-Gemeinderat Martin Pilgram und Dorothea Heutelbach (CSU) meldeten in der Ratssitzung am Dienstag Kritik an. Während Pilgram keinen Nutzen für Gilching sieht, lehnt Heutelbach jegliches Projekt in der Wasserschutzzone II ab.   

Fällt der Begriff Gauting, schaltet die Grünen-Fraktion im Gilchinger Gemeinderat auf Knopfdruck auf Ablehnung. Anlass war ein Antrag der ASTO Park Gauting Entwicklungsgesellschaft gmbH  um „Erlaubnis zur Aufsuchung von Erwärme zu gewerblichen Zwecken auf Gautinger Flur“. Wobei die Gemeinde Gilching als direkter Nachbar lediglich eine Stellungnahme dazu abgeben kann. Die Kosten gab der Antragssteller mit rund elf Millionen Euro an, die er selbst tragen wird. Kommt das Heizwerk zustande, besteht die Möglichkeit, dass nicht nur das geplante Gewerbegebiet Gauting und Firmen auf dem Sonderflughafen Oberpfaffenhofen Nutznießer sind, sondern auch die Gemeinde Gilching sich anschließen kann, erklärte Bürgermeister Manfred Walter. „Jetzt besteht eine große Chance, in die Geothermie einzusteigen. Wir sollten uns das nicht verbauen und eine positive Stellungnahme abgeben.“ Grünen-Gemeinderat Martin Pilgram jedoch witterte Unheil. „Was ich aus dem Antrag herauslese, ist, dass das Kraftwerk nur für das Gautinger Gewerbegebiet sein soll“, mahnte er. Er regte an, erst einmal zu prüfen, wo in Gilching Erdwärme benötigt wird. „Ich sehe da nichts.“ Dass es durchaus viele Möglichkeiten für die Nutzung von Erwärme auf Gilching Flur gebe, konterte der Rathauschef. Zumal Gilching in Kooperation mit der Firma Trinkl so ein Projekt schon einmal stemmen wollte. „Die Untersuchungen gibt es längst. Es liegt alles zur Einsicht vor“, erinnerte Walter. Gilchings Umweltberater Jan Haas mahnte außerdem: „Es sollten hier nicht das Gewerbegebiet und das Heizwerk vermischt werden. Jetzt besteht eine Chance, dass alle, auch Gilching, von der Erdwärme profitieren.“ Selbst Rosemarie Brosig (BfG) plädierte pro Kooperation mit der Nachbargemeinde. „Wir haben die Energiewende beschlossen. Wenn jetzt schon die Möglichkeit besteht, sollten wir dem auch positiv gegenüberstehen.“ Grundsätzlich ja zur Erdwärme, aber nicht innerhalb der Wasserschutzzone II, mahnte wiederum Dorothea Heutelbach (CSU). Einstimmig beschlossen wurde schließlich, eine positive Stellungnahme abzugeben, jedoch auf kritische Punkte wie Trinkwasserschutz und Erhalt des Naherholungsgebiets für Gilching hinzuweisen. Polly Polster