Hermann Altenburger

Hermann Altenburger bei ...

der Ausstellungseröffnung im Rathaus Gilching

Gilching – Man könnte theoretisch mit 78 Jahren, Hermann Altenburger wurde 1939 in Leipheim geboren, die Hände in den Schoß legen und sich über eine erfolgreich verlaufene Karriere freuen. Oder aber, man fängt etwas Neues an. Der Wahl-Gilchinger hat sich für die zweite Möglichkeit entschieden und beschlossen: „Ich bin jetzt Maler.“

Irgendwie hat jeder schon einmal ein Werk von Hermann Altenburger in Händen gehabt. War er früher als Zeitschriftengestalter und Illustrator unter anderem für Jasmin, ADAC-Motorwelt, tv, Bild und Funk und Weltbild aktiv, wechselte er nach einem längeren Krankenhausaufenthalt in die Sparte Kinderbuch über. „Ich wurde am Steißbein operiert und müsste fünf Wochen lang im Krankenhaus bleiben. Dadurch fiel ein geplanter Finnland-Urlaub ins Wasser“, sagte Altenburger anlässlich eines Interviews. Während dieser Zeit habe ihm Ehefrau Elisabeth ein Märchenbuch ans Bett gebracht. „Da hat es geschnackelt. Ich dachte mir, probiert dich mal an einem Bilderbuch.“ Auf dem Bauch und am Boden liegend fertigte er die ersten Illustrationen an. Aus der Idee im Krankenbett entwickelte sich innerhalb des Rowohlt-Verlages unter dem Titel „Oh Schreck! Der Mond ist weg“ eine neue Serie. Seither sind in diversen Verlagen insgesamt 52 Bücher, mehrere Adventskalender und zahlreiche Kinderposter erschienen. Zwei seiner Titel wurden auf Japanisch übersetzt; einige fürs Fernsehen, unter anderem für die Sendung mit der Maus, verfilmt. Der Zufall wollte es, dass außerdem auf den Kinderbuch-Autor James Krüss traf, der am Steinberg in Gilching sein Atelier hatte. Gemeinsam brachten sie das Fabelwerk „Ergebener Diener! sprach der Fuchs“ heraus. Vor über 40 Jahren verschlug es Altenburger dann selbst nach Gilching. In jüngster Zeit sind unter anderem Bilder mit dem Titel „Der Weßlinger See im Winter“, Illustrationen zum Buch „Sowieso und nirgendwo“ und 42 großflächige Bilder in Acryl erschienen. Letztere zeigt er in einer Ausstellung, die am Wochenende unter dem Titel "Poetische Bilderwelten" im Rathaus in Gilching eröffnet wurde. „In diesem Haus macht es Spaß, zu arbeiten, weil ich auf dem Weg von der Tiefgarage bis ins Büro an vielen fröhlichen Bilder vorbei komme“, sagte Bürgermeister Manfred Walter. Einführende Worte sprach Dr. Rupert Volz; Jürgen Wald bereicherte die Vernissage durch Stücke am Saxophon. Altenburgers Werke sind noch bis 11. Dezember während der Öffnungszeiten zu sehen. Uli Singer