SALONENSEMBLE

Musik gegen das Vergessen

Franz Grimmel (von links), Günther Blum, Benedikta Padberg und Hans Hartmann sind das Gilchinger Salonensemble

Musik gegen das Vergessen

Gilching – „Wir spielen, weil es uns Freude macht und weil es auch dazu beiträgt, die Gehirnzellen in Schwung zu halten“, sagt Hans Hartmann. Er ist der Klarinettist des Gilchinger „Salonensembles“, das derzeit rund um die Uhr on tour ist. Unter anderem wird das Quartett zu zahlreichen Weihnachtsfeiern und Hauskonzerten eingeladen.

Treibende Kraft des fröhlichen Quartetts ist Benedikta Padberg. „Dikta“, wie sie von zahlreichen Fans liebevoll genannt wird, hat eine jahrzehntelange Karriere als Pianistin beziehungsweise Organistin und Chorleiterin hinter sich. Bereits mit elf Jahren sang die heute 86-Jährige im Kinderchor in St. Vitus. Beim Männergesangverein griff sie nicht nur in die Tasten, sondern schwang zudem als stellvertretende Chorleiterin den Taktstock. Vor zwei Jahren wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt. Eine ganz besondere Ehre, da der Männergesangverein nach wie vor auf weiblichen Stimmenzuwachs verzichtet. Vorsitzende Otto Wildmoser lobte sie im Rahmen der Ehrung als „musikalische Persönlichkeit, die weit über die Landkreisgrenze hinaus bekannt ist“. Benedikta Padberg war auch innerhalb der Kirche als Organistin und Chorleiterin gefragt. Für sie war die St. Vitus-Kirche im Altdorf wie eine zweite Heimat, wohnte sie doch gleich um die Ecke. Zu den Höhepunkten im Jahr zählte für sie mit Sicherheit der Gottesdienst an Heilig Abend. Gleichwohl es schwierig war, an diesem Festtag der Familie ausreichend Musiker und Sänger zu bekommen. Zur Seite sprang ihr da oftmals Hans Hartmann mit seinem Klarinettentrio. Daraus ist letztendlich vor vier Jahren das Gilchinger „Salonensemble“ entstanden. Dem schlossen sich vor einem Jahr Franz Grimmel an der Gitarre und Günther Blum am Kontrabass an. Proben? „Je nachdem, was anliegt“, räumt Hartmann ein. Sind doch die Mitglieder des Ensembles allesamt auch in anderen Formationen aktiv, also Profis, die ihr Repertoire im Schlafe beherrschen. Vorrangiges Ziel dieses relativ jungen Quartetts ist es, Musikstücke zur Aufführung zu bringen, die ansonsten in Vergessenheit geraten würden. „Wir spielen aber auch bekannte Stücke und wenn es der Anlass erfordert, auch einen Gassenhauer“, betont Hartmann. „Für uns alle zählt der Spaß an der Freude und dass wir auch anderen Menschen Freude bereiten können. Deshalb sind es auch viele soziale Einrichtungen, die uns regelmäßig buchen.“ Uli Singer